Samstag, 4. Oktober 2014

Musik und Social Media Marketing

Das Internet hat nicht nur einen ausgeprägten Einfluss auf die heutige menschliche Gesellschaft, es hat ebenso eine erweiterte Form gebildet; die Cybergesellschaft. Unternehmen aus den verschiedensten Branchen werden sich dessen inzwischen bewusst und sind bemüht, diese anzusprechen. Die Musikbranche gehört zu jenen, welche die Bedeutung des Digital Marketings, insbesondere Social Media Marketings, schnell erkannt hat. Da wir uns beide für Musik interessieren, möchten wir aus dem Blickwinkel des digitalen Marketings die für die Musikbranche gewichtigsten sozialen Netzwerke bestimmen und deren Wichtigkeit für die Musiker erläutern. 


Abbildung 1: Top 10 der Social Media Portale

YouTube
Auf YouTube werden (potentielle) Kunden in effektiver Weise angesprochen. Die Webseite erreicht mit ihrem 2.5-prozentigen Marktanteil zwar nur Platz sieben unter den beliebtesten sozialen Netzwerken, sie ist jedoch die mit Abstand grösste Video-Community und damit gerade für die Musikindustrie von unschätzbarem Wert. Ähnlich wie bei Facebook gibt es bei YouTube die Möglichkeit, persönliche Profile zu erstellen; sogenannte Channels. Wer über einen Channel verfügt, kann einerseits eigene Videos hochladen, andererseits jene von anderen Nutzern kommentieren und bewerten. Aussagekräftig ist bei YouTube die Anzahl Klicks, sprich die Anzahl der Aufrufe der einzelnen Videos, welche Auskunft über deren Popularität gibt. All diese Funktionen bieten dem Musiker, unabhängig davon ob es sich um einen Newcomer oder um einen bereits Etablierten im Business handelt, beste Voraussetzungen für die digitale Vermarktung. Viele Künstler nutzen beispielsweise ihren YouTube-Channel, um mittels Videobotschaften mit ihren Abonnenten zu kommunizieren und neue Singles oder Alben anzukündigen. Besonders wichtig ist unserer Ansicht nach jedoch die Möglichkeit, Musikvideos für jedermann zur Verfügung zu stellen. Diese schienen auf musikalischen TV-Sendern wie MTV oder VIVA stetig an Beliebtheit zu verlieren, fanden jedoch über YouTube bei den Musik-Fans neuen Anklang. Betreffend dem Anschauen von Musikvideos hat YouTube gegenüber den Fernsehsendern insofern einen Vorsprung, als der Nutzer einerseits beinahe gänzlich auf Werbung verzichten kann, andererseits die Videos selbst wählen kann.

Vermehrt gibt es auch Künstler, welche via YouTube bekannt und erst anschliessend von Produzenten entdeckt werden, das geläufigste Beispiel hierfür ist wohl Justin Bieber, der immer noch über einen YouTube-Channel verfügt und der (bzw. sein Management) diesen aktiv betreibt.

Facebook
Facebook liegt mit einem diesjährigen Marktanteil unter den sozialen Netzwerken von über 67% mit Abstand an der Spitze und ist somit für die Musikbranche bzgl. Online-Marketingaktivitäten unumgänglich. Die Webseite räumt für Künstler einige Funktionen ein, welche Ihrer Vermarktung dienen können. So bietet sich beispielsweise die Einrichtung eines Künstlerprofils an, welches als eine Art Fan-Seite wirkt und von den Nutzern abonniert werden kann. Dadurch können diverse Inhalte wie Konzert- oder Eventdaten, Fotos und Videos kommuniziert werden. Das Facebook-Profil eines aktiven Schweizer Künstlers kann hier betrachtet werden.

SoundCloud
SoundCloud vereint die wichtigsten Funktionen von YouTube und Facebook; Man kann Audiodateien hochladen, die Nutzer haben die Möglichkeit, Freunde zu adden oder anderen Nutzern zu followen, und eine Kommentar-Funktion ist auch gegeben. Ferner kann ein Nutzer nicht nur einzelne Songs, sondern ganze Playlists zum Anhören für seine Follower zur Verfügung stellen. Zusätzlich kann man die Tracks als Download anbieten. Ein entscheidender Fakt ist hier wohl die Benutzerfreundlichkeit SoundClouds, welcher die Anzahl der rapide steigenden Nutzer erklärt. Auf der Startseite sind diverse Genres aufgelistet, bei einem weiteren Klick werden dem Nutzer zugleich die neusten Uploads präsentiert. Hier der Stream eines vorbildlichen prominenten Nutzers.

Innerhalb der nächsten Tage veröffentlichen wir einen zweiten Artikel über die Schwergewichte der digitalen Vermarktung im Musikbusiness. Bis dahin möchten wir Musikbegeisterten die Einrichtung eines SoundCloud-Accounts empfehlen.

Daniel Gygax & Pascal Gafner

2 Kommentare:

  1. Was ist eure Meinung zu Spotify, iTunes, Amazone und all den "Kosten befreiten" Download-Plattformen?

    AntwortenLöschen
  2. Guten Tag Herr Bucher

    Danke für ihr Interesse. Es erscheint uns interessant, dass Sie in Ihrem Kommentar den Begriff „kostenfrei“ in Gänsefüsschen setzen, was durchaus Sinn macht, da es sich hier um sogenannte „Freemium“-Geschäftsmodelle handelt. Das Programm selbst bzw. das Erstellen von Profilen ist zwar gratis, der Verkauf bzw. Kauf von Liedern kostet hingegen.

    Die Preise für den Verkauf von Musik können dabei variieren. Meist übernimmt das Label des Künstlers die Verhandlungen mit iTunes, Spotify und co. Musiker ohne Label müssen sich an Absatzmittler wie CD Baby oder Tunecore wenden, welche mit den Online-Musikstores zusammenarbeiten. Der springende Punkt ist, dass dadurch Fixkosten und zusätzlich variable Kosten in Form von Komissionen pro verkauften Song anfallen.

    Kleines Fazit: Tendenziell würden wir diese Streaming- bzw. Downloaddienste aus Sicht eines Musikers eher in die Gruppe der Vertriebskanäle als in jene der Marketinginstrumente kategorisieren. Sie können jedoch durchaus zu Werbezwecken verwendet werden. Hier kann man etwas genauer nachlesen, wie solche Marketingprogramme auf iTunes ablaufen:

    https://www.apple.com/de/itunes/working-itunes/market/


    Pascal Gafner

    AntwortenLöschen