Montag, 1. Dezember 2014

Haben QR-Codes eine Zukunft?


Man sieht sie auf Werbeplakaten, in Zeitungen oder auch auf Flyern, die sogenannten Quick-Response-Codes. Anfänglich war dieser Code für viele nur ein unleserlicher Fleck und kaum jemand wusste was damit anzufangen. Doch heutzutage wird er von Marketingverantwortlichen immer und überall eingesetzt um digitale Informationen analog verfügbar zu machen.  Unsere Kommilitonen +Lorenz Käsermann und +Lars Kolb haben in ihrem Blog passend dazu einen Eintrag veröffentlicht, in welchem sie aufzeigen, wie Unternehmen durch QR-Codes einen Mehrwert für die Konsumenten generieren können. Diesen spannenden Eintrag können wir euch nur empfehlen. Doch haben diese QR-Codes auch eine Zukunft? Oder werden sie schon bald von einer neuen Technologie abgelöst?
  
Es stellt sich zwangsläufig die Frage, ob die QR-Codes von den Konsumenten überhaupt häufig genutzt, respektive gescannt werden. Die XEIT GmbH veröffentlichte dazu in ihrer Social Media-Studie einige Ergebnisse über die Nutzung von QR-Codes. Die gewonnenen Erkenntnisse sind ernüchternd, zwar hat gemäss der Studie rund jeder Zweite einen QR-Code-Reader installiert, regelmässig genutzt wird er jedoch nur von einem kleinen Teil der Befragten.  Gemäss dieser Studie könnte man meinen, der QR-Code habe sich nicht durchgesetzt und werde bald verschwinden. Doch auf ihrem Blog erwähnt die XEIT GmbH weiter, dass der Mensch weiterhin ein visuelles Wesen bleibt. Es wird erläutert das durch die Entwicklung von neuen Technologien wie beispielsweise Google Glass die Möglichkeit besteht, Codes nur noch mittels der Brille zu scannen. Diese Erleichterung der Verwendung von QR-Codes macht die Verwendung für die Konsumenten wieder reizvoller. Doch es gibt bereits Alternativen, welche den QR-Code konkurrieren. Ein bekanntes Beispiel dazu ist der Snap Tag. Mit diesem Tag kann ein Code in das Firmenlogo integriert werden, welcher dann wie der QR-Code mit dem Smartphone gescannt werden kann.


Scanity.mobi erwähnen zudem die Near Field Communication NFC als Konkurrenz. Mit dieser Technologie können Daten zwischen mobilen Geräten drahtlos übermittelt werden, indem der Sender und Empfänger nahe aneinander gehalten werden. Die maximale Distanz der Geräte ist jedoch auf 10cm beschränkt. Der Vorteil dieser Technologie ist aber, dass der Scan-Vorgang komplett wegfällt. Ein weiterer Trend ist die Objekterkennung. Wie beim QR-Code muss dabei zwar gescannt werden. Nicht aber ein Code, sondern direkt das Objekt. Diese Methode erscheint vor allem bei Produkten als sinnvoll. 

Doch bei weiterer Internetrecherche stiessen wir auf einige Beispiele, die verdeutlichen, dass der QR-Code doch noch nicht dem Ende geweiht ist.  So strickte beispielsweise Daniela Johannsenova, die Inhaberin vom Kölner Wollatelier „Maschenkunst“ einen überdimensionalen QR-Code, welchen sie in ihr Schaufenster hing. Die Verlinkung verwies auf den Blog von Maschenkunst“. Die Kunden der Unternehmung waren begeistert von dieser Massnahme und schon nach kurzer Zeit waren auf den gängigen sozialen Medien Bilder des Strick-Codes zu sehen. 


In der Online-Version der Berliner Zeitung entdeckten wir zudem die Möglichkeit des Einsatzes von QR-Codes auf Gräbern. Diese QR-Codes verweisen auf Videomaterial der Angehörigen, welche mittels Gedenkvideos an die verstorbene Person erinnern. „Die neuen Technologien finden ihren Weg auf den Friedhof“, lautet die These der Soziologen Matthias Meitzler und Thorsten Benkel. „Die Erinnerungskultur befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel, der auch durch das Internet forciert wird“ sagen sie weiter. Doch dieser Trend entwickelt sich nur langsam, da noch lange nicht alle Personen diese Digitalisierung sogar nach dem Tod auch goutieren. 


Auch die Stadt Rio de Janeiro erkannte den Nutzen von QR-Codes. So setzte sie im „Projekt ORio“ hinsichtlich der Fussball-WM 2014 eine Stadtführung mit QR-Codes um. Diese wurden in der ganzen Stadt an 30 Plätzen angebracht. Nicht jedoch als langweiliges Plakat oder Schild, sondern mit Mosaik-Steinen im Boden. Diese Verwendung der QR-Codes fand bei den Touristen grossen Anklang. 


Ebenfalls die Supermarktkette Tesco nutzt den QR-Code sehr innovativ. In Korea verwendet die Unternehmung den QR-Code als Ersatz von Verkaufslokalen. Stattdessen plakatierten sie Wände von U-Bahn-Stationen mit Bildern ihrer Produkte und zu jedem Produkt einen QR-Code. 

 
Das Prinzip dieser Aktion wird im folgenden Bild erklärt:



Unter diesem Link können weitere Informationen über diese Marketingmassnahme von Tesco eingesehen werden. 


Wir sehen also dass das Potential der QR-Codes noch nicht vollständig ausgeschöpft ist. Die kreativen Umsetzungen der Erwähnten Unternehmen erreichen die Kunden durchaus. Doch mögliche Alternativen zum QR-Code stehen ebenfalls bereit und werden diesen wohl früher oder später ablösen.

Pascal Gafner & Daniel Gygax

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